Wildkräuter genießen


„Lasst Nahrungsmittel eure Heilmittel sein…“ Hippokrates

Auf dieser Seite entsteht eine kleine Sammlung verschiedener Wildkräuter-Rezepte, die selbst erprobt und getestet und Lust auf eigene Kreativität im Umgang mit den "Delikatessen am Wegesrand" machen sollen.

Vielleicht haben Sie auch Lust eine kulinarische Kräuterwanderung mit uns zu unternehmen, um die leckersten Wildpflanzen kennenzulernen?

Die sog. „Neun-Kräuter-Suppe“ aus dem ersten frischen Pflanzengrün, ist eine uralte Kultspeise, die nach der langen Winterzeit Vitamine und Lebensenergie schenkte. Christen übernahmen diesen Brauch und bereiteten sie vor allem am Gründonnerstag vor Ostern zu. Abhängig von der Region variieren Pflanzenmischungen und Zubereitungsart.

Mögliche Auswahl für die Kräutersuppe:

Brennnessel, Giersch, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Sauerampfer, Vogelmiere, Scharbockskraut, Taubnessel, Schafgarbe, Bärlauch, Brunnenkresse, Knoblauchsrauke, Löwenzahn, junge Birkenblätter, Wiesen-Labkraut, Gänseblümchen, Gundermann.

"Ach, du grüne Neune" - Gründonnerstagssuppe
"Ach, du grüne Neune" - Gründonnerstagssuppe

 

Rezept für eine "Neun-Kräutersuppe"

 

• je eine Handvoll Kräuter

• 1 Zwiebel

• Butter oder Öl zum Anbraten

• 2-3 Kartoffeln

• 1 Liter Wasser oder Brühe, evtl. Milch

• Salz, Pfeffer, Muskatnuss zum Abschmecken

• Sahne oder Schmand zum Abrunden

• Blüten zum Garnieren

 

 

Zubereitung:

Zwiebeln fein würfeln, in Butter oder Öl anschwitzen, fein gewürfelte Kartoffeln dazugeben, kurz anbraten und mit Gemüse-Brühe aufgießen. Ca. 10-15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln, bis die Kartoffeln weich sind. Dann die fein gehackten Kräuter hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Einen Schuss Sahne oder Schmand als Abrundung dazu geben.

Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und mit dem Mixstab pürieren. Auf dem Teller noch einen Klecks Sahne oder Schmand in die Mitte setzen und mit ein paar frischen Blüten von Gänseblümchen, Taubnessel garnieren.


„Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün.“

Viriditas - die Grünkraft - wurde bereits von Hildegard von Bingen beschrieben. Abgeleitet vom Lateinischen "viridis" für die Farbe "Grün" ist diese Lebenskraft nach Ansicht von Hildegard die Grundlage einer Heilung.

In der Viriditas kommt aber auch die Einheit von Körper und Seele zum Ausdruck, denn Hildegard schreibt:
Die Seele ist die grünende Kraft des Leibes; die Seele wirkt mittels des Leibes und der Leib mittels der Seele;
das ist der ganze Bestand des Menschen."

Hüttenkäse mit Knoblauchsrauke

200 g Hüttenkäse

3 EL Knoblauchsrauke (fein gehackt)

1 EL Gundelrebe (fein gehackt)

abgeriebene Schale von ½ Zitrone

Salz nach Geschmack

 



Wegerich-Pesto

50 g junge Spitzwegerich-Blätter (fein gehackt)

2-3 EL Olivenöl

20 g gemahlene Mandeln (oder andere Nüsse)

10-20 g Parmesan oder Pecorino-Käse (gerieben)

Salz, Pfeffer

Zutaten vermischen, ggf. mit Pürierstab zerkleinern

Rezept kann mit unterschiedlichen Kräutern variiert werden

(z.B. Bärlauch, Giersch, Sauerampfer, Gundelrebe etc.)

 


Wegerich-Quark

150 g Quark (Vollmilch oder Sahne-Quark)

4 EL Spitzwegerichbätter (fein gehackt)

1 EL Wilder Weinbergslauch oder Schnittlauch (fein gehackt)

1 EL Dost

1 EL Gundelrebe

1 TL abgeriebene Orangenschale

2 EL Olivenöl


Grüne Bratlinge

1 große Handvoll Wildkräuter (Brennnessel, Schafgarbe, Giersch etc.)

100 g Grünkern (grob geschrotet)

1 Zwiebel, 2 Koblauchzehen (beides fein gehackt)

etwas Paniermehl, Salz, Pfeffer, Zitronensaft

2 Eier

50 g geriebener Käse

1 TL Gemüsebrühe

Öl zum Braten

Zubereitung: Grünkern in Gemüsebrühe 5-10 Minuten garen, abkühlen und nachquellen lassen. Alle Zutaten miteinander zu gut formbaren Teig vermischen und in Öl ausbraten.


WiesenBärenklau-„Stängeles“- Quiche

Hefe-Teig:

300 g  Mehl

1 Päckchen Hefe

8 EL lauwarme Milch

4 EL Öl

1 Eigelb

 

Belag:

100 g eingelegte getrocknete Tomaten (zerkleinert)

1 große Zwiebel (fein geschnitten)

Ca. 8 junge Stiele Wiesen-Bärenklau (1 cm Stücke) u./o. Blätter

200 g Sahne

1 Ei

100 g geriebener Gouda

Zitronensaft

Salz, Pfeffer bzw. Gemüsebrühe

 

20-30 Minuten bei 220 Grad backen bis die Kruste knusprig-braun ist.


Literaturtipps


Die Rezepte sind unter anderem folgenden Büchern entnommen:

 

Meine wilde Pflanzenküche von Meret Bissegger -  AT Verlag

 

Wildpflanzen zum Genießen von Rita & Frank Lüder - Kreativpinsel Verlag

 

Wildpflanzen-Salate von Steffen Guido Fleischhauer - AT Verlag

 

 

 

Bestimmung und weitere Infos:

 

Unsere essbaren Wildpflanzen von Rudi Beiser - Kosmos Verlag

 

Essbare Wildpflanzen von Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger – AT Verlag